Kleines Mädchen auf großer Reise

Am Dienstag, den 31.01.2017 ging es dann um 04:15 los. Auf dem Weg zum Hamburger Flughafen in Begleitung meiner Familie und meines Freundes. Dort angekommen war ich so nervös, dass ich mich mit dem großen Rucksack wirklich wie ein kleines Mädchen auf einer großen Reise fühlte, doch nachdem ich den Abschied am Flughafen überstanden hatte und durch die Sicherheitskontrollen durch war, wurde ich zunehmend gelassener und genoss den Ausblick auf die große weite Welt vom Flugzeug aus.

Durch die Zeitverschiebung von 9 Stunden war ich, in Vancouver angekommen, ziemlich erledigt und sobald ich im Immigrationsbüro meine Arbeitserlaubnis stolz in den Händen hielt, wollte ich erstmal nur noch schlafen und so machte ich mich auf dem Weg zum Hostel. Nach dem Motto erst die Arbeit dann das Vergnügen erledigte ich am nächsten Tag erstmal alles Organisatorische und war stolz das ich vier Stunden später eine kanadische Steuernummer, ein Konto und eine Prepaid SIM Karte organisiert hatte. Nachmittags machte ich mich dann auf den Weg zum English-Bay, um bei herrlichstem Sonnenschein auch etwas von Vancouver zu sehen.

Mit diesem Sonnenuntergang ging dann mein erster Tag in Vancouver vorbei.

Eine weitere große Attraktion in Vancouver ist der Stanley Park, den ich am nächsten Tag besichtigte, wobei man sagen muss, dass es mehr ein Wald mitten in der Großstadt ist, als ein Park. So hat man dann auch nach ein paar Metern den Großstadtrubel vollkommen hinter sich gelassen.

Vom Hostel aus fing ich dann auch schon an mich um Bewerbungen für einen Job zu kümmern, sodass ich gemäß der „walk in“ Methode einfach in die Geschäfte hineinspazierte und meinen Lebenslauf abgab, in der Hoffnung, dass dabei irgendwie ein Job rausspringen könnte.

Nachdem ich vier Nächte im Hostel verbracht hatte und durch den Jet Lack regelmäßig um 5 Uhr morgens wach wurde, machte ich mich dann weiter auf den Weg zu Vince, den ich über die Website „couchsurfing“ kennengelernt hatte und bei dem ich netterweise drei Nächte übernachten konnte. An unserem ersten Abend nahm er mich dann zum Tanzen mit und so lernte ich einerseits noch sehr viele nette Leute kennen und wurde andererseits mit dem „East Cost Swing Dance“ vertraut gemacht. Die nächsten Tag verbrachte ich dann vor allem damit Parks in der Nähe von Vince‘ Wohnung zu besichtigen, von wo aus ich dann auch eine schöne Aussicht auf die Stadt und die umliegenden Berge hatte.

Nach zwei wunderschön sonnigen Tagen in Vancouver folgte dann das typisch kanadische Wetter: Schnee! Wobei mir mehrfach erklärt wurde, dass Schnee im Februar für Vancouver total untypisch ist und in den Massen nur alle 8 Jahre mal vorkommt. Es war auf jeden Fall trotzdem so viel Schnee wie ich in Deutschland noch nie gesehen habe.

Eigentlich hatte ich geplant nach der Zeit bei Vince weitere vier Nächte bei einem anderen Gastgeber von couchsurfing zu bleiben, da ich mich allerdings nachdem er das vierte Bier geleert hatte und anfing davon zu sprechen, dass er ja in ein Hotel mit mir fahren könnte, nicht ganz sicher fühlte, machte ich mich am nächsten Tag direkt auf dem Weg.

Glücklicherweise hab ich jetzt eine alleinerziehende Mutter gefunden, bei der ich kostenlos bleiben kann und mich im Gegenzug ab und zu mal um ihren Hund oder ihre Kinder kümmere.

So hab ich in der ersten Woche festgestellt, dass das Reisen einfach planlos verläuft. Die eine Tür schließt sich, dafür öffnet sich eine Neue. Das ist auf jeden Fall die Freiheit und das Abenteuer beim Reisen, die ich meistens sehr genieße 😉